VAV Bienen
Projekt 2028

Draußen herrschen Minusgrade – wie gut ist es da, wenn wir drinnen eingekuschelt in eine warme Decke den Abend genießen können. 

Doch wie machen das eigentlich unsere VAV-Firmenbienen? 

Bienen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Sie bilden die sogenannte Wintertraube, das heißt, die Bienen sitzen in einer Art Kugel in ihrem Brutnest. Die Wintertraube wird ab einer Außentemperatur von 8 Grad Celsius gebildet. Nach innen steigt die Temperatur immer mehr an, im Innersten, wo die Königin sitzt, ist es am wärmsten. Die Bienen sitzen je nach Alter an unterschiedlichen Stellen der Wintertraube. Rund um die Königin sind junge Bienen zu finden, die durch ihren höheren Stoffwechsel mehr Wärme abgeben und mit ihrem pelzigen Körper zusätzlich für höhere Temperaturen sorgen. Auch brauchen die Jungbienen selbst mehr Wärme. Nach außen hin erhöht sich die Altersstruktur der Bienen. Ganz außen sitzen die sogenannten Hautbienen, die einerseits weniger Wärme abgeben, aber auch weniger Wärme brauchen. In der Wintertraube wird es bis zu 35 Grad warm – also schön kuschelig. 

Ganz langsam wird es wärmer und die Tage wieder länger. Der Frühling steht vor der Tür.

Wer es bereits glaubt? Unsere VAV Firmenbienen.

Ab ca. 10 Grad Celsius kommen die Bienen aus ihrem Stock heraus und tätigen ihre Reinigungsflüge – das heißt, sie entleeren sich nach dem langen Winter. Die Sammelbienen beginnen damit, die ersten Pollen zu sammeln. Was schmeckt ihnen jetzt? Schneeglöckchen, Märzenbecher und andere Frühblüher haben es den Bienen angetan. Es geht also wieder los bei unseren PROJEKT 2028-Bienchen.

Der Frühling ist ins Land gezogen! Die Natur schlägt endlich wieder aus, die Sonne scheint und unsere VAV Firmenbienen sind eifrig beschäftigt.

Das Volk muss wachsen und so legt die Königin unbefruchtete Eier ab – aus ihnen entstehen Drohnen, die männlichen Bienen. Die Sammelbienen sind unterwegs und sammeln unermüdlich Pollen. Und vor dem Flugloch - das ist die Öffnung der Bienenbehausung, durch die die Bienen rein- und rausfliegen - geht es bereits geschäftig zu. Durch die längeren Tage werden auch wir Menschen wieder aktiver – und manche von uns leiden an der berüchtigten Frühjahrsmüdigkeit.

Hochsaison im Bienenstock! Das Volk wächst und wächst. Die Königin legt bis zu 2.000 befruchtete Eier jeden Tag, daraus entstehen Arbeitsbienen. Die Sammelbienen sind unterwegs und bringen Pollen ein, bald steht die erste Honigernte an. Im Bienenvolk hat übrigens jede Biene eine fix zugeteilte Aufgabe. Arbeitsbienen schlüpfen nach 20 Tagen.

An ihren ersten zwei Lebenstagen putzt sie sich selbst und die Wiegen. An den Tagen 3 bis 6 ist sie für die Fütterung der Altmaden zuständig. Ab Tag 6 klettert sie die Karriereleiter rasant aufwärts: Jetzt heißt es Jungmaden füttern, von den Sammelbienen Nektar abnehmen und den Stock putzen. Vom 12. bis zum 18. Tag baut die Biene neue Waben und ab dem 16. Tag fliegt sie sich ein. Am 18. und 19. Lebenstag bewacht sie den Bienenstock, ab dem 20. Tag ist sie schließlich Sammelbiene und sammelt Pollen und Nektar. Nach sechs bis acht Wochen endet das arbeitsreiche Leben der Honigbiene. Die männlichen Bienen, die Drohnen, haben in ihrem Leben nur eine einzige Aufgabe: die Befruchtung der Königin.

Ansonsten hängen die faulen Willis einfach nur im Bienenstock ab und fliegen spazieren. Bei der Befruchtung sterben die Drohnen oder sonst nach 30 bis 40 ziemlich gemütlichen Lebenstagen.

Welches Leben würden Sie bevorzugen? Unermüdliches Arbeitsbienchen oder coole Drohne?

Im Frühsommer wächst und wächst das Volk und die Paarung beginnt. Die Bienen sammeln jetzt fleißig Pollen und Nektar und legen Vorräte für den Winter an. In der zweiten Junihälfte erfolgt meist die erste Honigernte.

Unsere Imkerinnen müssen solange warten, bis in den Honigwaben keine Brut mehr vorhanden ist und gleichzeitig das Honiglager auch gut gefüllt ist. Im Mai und im Juni dehnen die Bienen ihr Brutnest weit aus, teilweise bis in die hintersten Waben. Der erste Honig der Saison ist meistens Honigtauhonig - oder auch Waldhonig genannt. Honigtau wird von Blattläusen und Schildläusen, die auf Bäumen leben, produziert. Die Honigbienen nehmen diesen Honigtau auf und verarbeiten ihn mit eigenen Sekreten zu Waldhonig. Waldhonig ist weniger süß als Blütenhonig und dunkler. Besonders exquisit sind sortenreine Honige wie etwa Fichtenhonig, Eichenhonig oder Tannenhonig.

Während wir unter der Sommerhitze leiden, sind unsere VAV Firmenbienen unermüdlich, arbeiten auch unter gleißender Sonne fleißig weiter und sammeln Vorräte für den Winter. Honigbienen sind wahre Hochleistungssportlerinnen. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von rund 25 km/h und ihr Flugradius beträgt bis zu drei Kilometer. Eine Biene fliegt pro Tag sieben bis 15 Einsätze, die durchschnittliche Tour ist 1,5 Kilometer lang. So ein kleines Bienchen wiegt nur federleichte 82 Milligramm und sammelt in ihrem Leben einen Teelöffel Honig. Für ein 500 Gramm Glas muss ein Bienenvolk rund 40.000 Mal ausfliegen und umrundet dabei gemeinsam drei Mal die Erde. Kein anderes Lebensmittel aus regionaler Ernte hat so eine gute Ökobilanz – ein Volk von 50.000 Tieren benötigt nur 50 Gramm Wasser pro Tag.

Im September geht es nicht zimperlich zu im Bienenvolk. Die Drohnen werden aus dem Volk vertrieben – die sogenannte Drohnenschlacht. Die Drohnen hatten in der vergangenen Bienensaison keine Aufgaben im Bienenstock und werden im Winter nicht gebraucht, da keine Begattung stattfindet. Jetzt hört die Brutpflege auf und die Bienen werden zu langlebigen Winterbienen. Während das arbeitsame Leben der Sommerbiene nach 6 bis 8 Wochen endet, leben Winterbienen rund 8 Monate. So kommt das Volk gut bis in den nächsten Frühling.

Die Bienen haben ihre Wintertraube gebildet und halten sich gegenseitig warm. Jetzt sind sie in der Winterruhe. Bis zum Herbst haben die Bienen Fettreserven angelegt und im Bienenstock befinden sich ausreichend Honigvorräte. Über den Winter braucht ein Bienenvolk bis zu 30 Kilogramm Nahrung, um gut bis in den Frühling zu kommen. Das Volk wärmt die Königin, die in der Mitte der Wintertraube ruht.

Wussten Sie, dass eine Bienenkönigin bis zu fünf Jahre alt werden kann? Während ihrer Lebenszeit ist sie das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Bienenstock und sorgt für Nachwuchs. Außerdem steuert sie das Volk durch die sogenannte Königinnensubstanz. Diese Pheromone unterstützen das Lernverhalten der Bienen und halten den Stock zusammen.

Eine Königin wird übrigens nur einmal in ihrem Leben begattet, ca. 7 bis 14 Tage nach dem Schlüpfen. Der Samenvorrat reicht dann für ein ganzes Königinnenleben.

Unsere VAV Firmenbienen sind nach wie vor in Winterruhe. Die haben sie sich auch redlich verdient, immerhin waren sie den ganz Frühling und Sommer über fleißig im Auftrag unserer Ernährungssicherheit unterwegs: Rund ein Drittel aller Nahrungsmittel sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.

Aber wussten Sie, dass auch die Baumwollproduktion ohne Bienen ein Problem hätte? Baumwolle wird durch die Verbreitung der Pollen durch Wind bestäubt, aber auch durch Insekten wie Bienen. Ohne Insekten würde der Ertrag um bis zu einem Drittel einbrechen. Wenn Du also das nächste Mal Kleidung shoppen gehst oder auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken bist, achte darauf, dass die Baumwolle aus nachhaltiger Landwirtschaft stammt. Auf konventionellen Baumwollplantagen werden massenhaft Pestizide ausgebracht – das schadet den Menschen, die auf den Plantagen arbeiten, der Umwelt im Allgemeinen und den Bienen im Besonderen.

• Die Biene brummt mit bis zu 25 km/h durch die Gegend.
• Mit ihren wohlgemerkt fünf komplexen Augen sieht sie 330 Bilder/Sekunde – im Vergleich: wir Menschen sehen nur 25 Bilder/Sekunde.
• Für einen Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk 3-5 Mio. Blüten anfliegen und ca. 100.000 Flug-Kilometer zurücklegen – das ist 2,5-mal um die ganze Welt.
• Bienen haben blaue und gelbe Blüten am liebsten, rote können sie nicht erkennen.
• Während ihrer Lebensdauer von 4-5 Wochen produziert eine Honigbiene zwei Teelöffel Honig.
• Ein Bienenvolk besteht aus ca. 60.000 Arbeitsbienen, einigen hundert Drohnen und einer Königin.
• Die Königin kann bis zu 5 Jahren überleben.
• Die Honigbiene gilt in Österreich neben dem Schwein und dem Rind als drittwichtigstes Nutztier.
• Honigbienen überwintern im Bienenstock in einer Wintertraube. Um eine Unterkühlung zu verhindern, zucken Sie mit ihren Muskeln und erzeugen so die notwendige Wärme von bis zu 35 Grad. 

Wenn der Frühling über das Land zieht, geht es rund ums Flugloch – das ist die Öffnung der Bienenbehausung, durch die die Bienen rein- und rausfliegen – wieder geschäftig zu. Die ersten Sammelbienen sind wieder unterwegs und sammeln unermüdlich Pollen. Für Vergnügen bleibt dabei wenig Zeit. Doch das ist nicht immer so.

Verhängnisvoller Nektar 
Denn was wir Menschen können, können unsere Bienen schon lange: Sich betrinken. Tatsächlich ist es so, dass der Nektar mancher Pflanzen im Sommer bei besonders hohen Temperaturen alkoholhaltig wird. Trinken die Bienen nun diesen Nektar, nehmen sie auch den Alkohol auf. Und schon ist das Malheur passiert. 

Wie aber erkennt man betrunkene Bienen? 
Sie ähneln in ihrem Verhalten  - wer hätte es gedacht - betrunkenen Menschen: Sie verlieren die Orientierung, sind wackelig auf den Beinen und einen Vollrausch nüchtern sie auf dem Rücken liegend aus. Drink and Fly? Fehlanzeige! 

No Entry!
Wenn die betrunkene Biene doch nach Hause findet, warten dort die strengen Wächterbienen. Kein Zutritt für Schnapsfühler! Nur nüchterne Bienen dürfen in den Bienenstock zurück, betrunkene würden nämlich dem Honig schaden. Ob Bienen nach ihrem Rausch an einem Kater leiden, ist nicht überliefert. Fest steht jedenfalls: Für die Ausnüchterung braucht es Zeit.

Um Bienen vor einem Schwips zu bewahren, sollte man ihnen besonders im Hochsommer Bienentränken zur Verfügung stellen. Frisches Wasser ist eben immer noch das beste Getränk und hilft auch den kleinsten Flügelträgern, gut durch die Lüfte zu kommen.